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Manchmal, wenn ich unter der Dusche stehe, und das Wasser wie ein warmer Vorhang an mir herrunterrinnt, stelle ich mir vor, es wäre Farbe.
Je nachdem in welcher Stimmung ich mich befinde, beginne ich mit weiß oder schwarz. Daran kann ich auch ablesen, ob es mir wirklich schlecht geht.
Dann wenn ich mich nur mittelmäßig fühle, wähle ich doch weiß, das tut mir gut, dann folgt gelb: die Wüste mit Ihrem Sand, der zu curry wird - ein warm rieselndes Pulver, danach kommt orange.
Ich spüre einen süß-saueren Geschmack im Mund und auf meinen Lidern brennt eine herrlich unbarmherzige Sonne.
Rot-Magenta - Samtschals treffen mich, der Orient ruft, die Stimme des Muezzin leitet über zu violett.
Liege ich im Zimmer des Kardinals oder ist einfach Karwoche?
Blau - dynamische Weite und Tiefe, ich bin ein Eisvogel und tauche rasend schnell in den See, um Fische zu fangen.
Grün: lockender Dschungel mit dicken Lianen und Baumhöhlen und fremder Rhythmik.
Danach mache ich Schluss und drehe entschlossen den Hahn ab, denn sonst würde das Wasser schwarz werden und mich einhüllen.
Das Badezimmer würde gefressen von der Nacht und ich könnte den Wasserhahn nicht mehr finden und würde unsichtbar mit aller Schwärze gurgelnd im Abfluss verschwinden.
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