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Die Bildwelt von Evelyn Garden ist eine abstrakte – und schon darin für den Betrachter auf stets anregende Weise geheimnisvoll. Wenn die Künstlerin hin und wieder Worte, Fundstücke aus Zeitschriften, Fotos oder Skizzen wie zufällig in ihre Bilder streut, so nicht um das Gemalte zu konkretisieren oder um uns mit Begriffen über die Inhalte aufzuklären. Gerade das Gegenteil passiert: die kleinen Zeichen und auch die Worte legen sich wie Schleier um das, was wir sehen oder zu entziffern glauben. Ganz gleich ob diese Bildelemente, die dem Bild ja eigentlich fremd sind, lesbar bleiben, ob sie partiell unter einer blauen Farbwolke verschwinden, in weißen Schichten sich auflösen oder aber aus pflanzenartigen Strukturen auf- und wieder untertauchen – jeglichen Sinn, an dem unser Verstand sich festhalten möchte, heben sie auf.
"Je näher man ein Wort ansieht, desto ferner sieht es zurück", heißt es bei Karl Kraus. Das gilt bei Evelyn Garden nicht nur für die Worte, sondern vor allem für ihre Bilder. Sie verrätseln, bleiben Geheimnis. Liguria, my secret garden und Lehnin lesen wir da auf einem der Bilder. Aber was ist das für ein geheimer Garten?
Eine Erklärung könnte man vordergründig in persönlichen Motiven der Künstlerin wähnen. In Ligurien lebt und arbeitet sie einen Teil des Jahres, in Lehnin hatte sie ein Gastatelier. Viel spannender aber sind die Brücken, die Evelyn Garden uns mit ihren Bildern baut. Die Pfade, auf denen wir uns in Gedanken auf die Reise zwischen diesen Orten begeben.
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